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Wichtige Termine


Der Kölner Zoo – Aufgaben und Ziele

Der interessante Vortrag von Prof. Pagel begeisterte alle Anwesenden

bsp resume koelner zoo aufgaben ziele 01Sigrid Alt begrüßte Prof. Theo B. Pagel nicht nur mit Worten – sie stimmte auch das Lied „Ene Besuch im Zoo“ an, das alle Besucherinnen und Besucher mitsangen. Frau Alt gratulierte Prof. Pagel zur Wahl zum Vize-Präsidenten des Zooverbands WAZA (World Assoziation of Zoos and Aquariums).
Dass Prof. Pagel zu uns nach Porz kam, geschah auf die Vermittlung des Aufsichtsratsvorsitzenden Walter Grau aus Porz hin.

Prof. Pagel bedankte sich für die Einladung und sagte, dass er es für selbstverständlich hielt, einmal nach Porz zu kommen, da zwei Porzer Motoren den Zoo mitsteuern, Monika Möller und Walter Grau.

Die November-Bürgersprechstunde des Bürgerverein Porz-Mitte (BVPM) war mit 46 Personen überdurchschnittlich gut besucht.

Der Zoologische Garten Köln im nördlichen Stadtteil Köln-Riehl wurde im Jahre 1860 gegründet und gilt unter den heute vorhandenen Tiergärten als drittältester Zoo Deutschlands. Beim Ausbau des Zoos legt der Denkmalschutz Hürden auf. Deshalb wurde 2012 ein Masterplan ausgearbeitet, wie der Zoo in etwa 20 Jahren aussehen könnte. Das neuzugestaltende Südamerika-Haus wird 2020 hoffentlich mit einer Erlebniswelt von Süd- und Mittelamerika eröffnet. Die Kombination aus alten Bauten, modernen Häusern und den durch die Zoogärtnerei mit viel Liebe zum Detail gestalteten Parklandschaften macht den besonderen Charme und die anhaltend hohe Attraktivität des Kölner Zoos aus.

Der Zoo soll geografisch gegliedert werden und auf vier Säulen stehen:

1. Erholung, Unterhaltung und Spaß - ein schöner Tag für die Besucherinnen und Besucher

2. Bildung, Aufklärung und das Bewusstsein der Öffentlichkeit in Bezug auf den Erhalt der biologischen Vielfalt erhöhen, insbesondere sollen Schulen und Unis Wissen über Natur- und Artenschutz, Aufzuchten und mehr erhalten. Ca. 120.000 Schüler und Studenten werden jährlich betreut.

3. Forschung im Zoo, aber auch außerhalb werden ethnologische Gegebenheiten untersucht. 1999 wurde ein Programm in Vietnam angefangen, um noch nicht entdeckte Tiere zu erforschen. Die reiche, teilweise noch unerforschte Artenvielfalt ist massiv bedroht. Gründe sind Lebensraumzerstörung sowie der Abfang der Tiere für den illegalen Handel und die Nutzung in der traditionellen Medizin. Hier setzt sich der Kölner Zoo zusammen mit seinen Partnern vor Ort für ein Umdenken ein. Im Fokus hat der Kölner Zoo dabei insbesondere die junge Generation.

4. Weiteres Ziel ist der Natur- und Artenschutz. Im Naturschutz sind ex-situ-Maßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt solche, die außerhalb des eigentlichen Lebensraums einer Art stattfinden, beispielsweise in Botanischen und Zoologischen Gärten oder in Genbanken. In-situ-Maßnahmen finden im natürlichen Lebensraum statt, beispielsweise im Ausweisen von Schutzgebieten. Es gibt seltene Tierarten im Zoo, die in der Freiheit bereits nicht mehr existieren.

Die vorgenannten sind die Aufgaben eines modernen Zoos.

Zoos sind keine Einzelkämpfer, sie sind im VdZ (Verband der zoologischen Gärten e. V.) organisiert. Es gibt den Austausch aller Zoos über Datenbanken. Tiere werden untereinander getauscht oder zur Zucht verliehen. Dies geschieht Kontinent übergreifend. Eingeschleppte Krankheiten treffen auch die Zoos.
Zoos werden von allen öffentlichen Einrichtungen am häufigsten besucht. Neuerdings gibt es auch Nutztiere im Zoo, damit Kinder sie anfassen können und lernen, dass eine Kuh nicht „lila“ ist. Der Zoo ist hygienisch sauber in seinen Anlagen, auch sind die Spielplätze hundekotfrei. Spaziergänger bewegen sich völlig sicher, da eine Security permanent anwesend ist.

Der Kölner Zoo erwirtschaftet 80 % seiner Einnahmen selbst, 20 % kommen von der Stadt Köln. Es gibt Schenkungen und Erbschaften, die sehr gerne entgegengenommen werden. (Die US-Amerikanerin Elizabeth Reichert wird dem Kölner Zoo nach ihrem Tod rund 22 Millionen Dollar vererben). Für die Überlassung von Erbschaften gibt es Info-Broschüren.

Der Zoo ist ein mittelständisches Unternehmen mit Personal-, Marketing-Abteilung und Buchhaltung sowie Risiko-Management. Er ist an 365 Tagen im Jahr geöffnet, an denen die Tiere auch ihre volle Verpflegung und Betreuung haben müssen. Im Zoo sind nur Fachleute beschäftigt. Die Betreuer entwickeln emotionale Bindungen zu den Tieren. Zootierpfleger ist ein Beruf mit dreijähriger Ausbildung. Es ist festzustellen, dass männliche Azubis seltener werden und die weiblichen überwiegen. Der Beruf ist jedoch körperlich anstrengend und die Ausbildung ist anspruchsvoller geworden. Ein Tierpfleger muss sich auch im Kundengespräch bewähren, soll fachgerecht Rede und Antwort stehen können und umfassend über Tierverhalten und -haltung Auskunft geben können.

Es gibt einen Förderverein, der sich über Mitgliedschaften freut. Der Mitgliedsbeitrag beträgt zurzeit € 44. Als Mitglied genießt man günstigere Eintrittspreise und die Mitgliedszeitung. Man kann Patenschaften für ein Tier zwischen € 50 und 5.000 übernehmen. Es sind symbolische Beträge, nicht die tatsächlichen Kosten für ein Tier. Da der Zoo ein eingetragener Verein ist, können diese Patenschaften steuerlich geltend gemacht werden.
Ein erster großer Event im Kölner Zoo ist ein chinesisches Lichterfest in den Abendstunden vom 25. November 2017 bis 6. Januar 2018. 46 Lichtensembles im asiatischen Stil, mit Drachen und Figuren aus dem chinesischen Kalender erleuchten das Zoo-Gelände auf spektakuläre Weise. Hinzu kommt ein attraktives Rahmenprogramm mit chinesischen Artisten und Kunsthandwerkern. Die Tierhäuser sind dann geschlossen. Peking ist die Partnerstadt mit Köln.

Fragen aus der Zuhörerschaft:

• Eduard von Oppenheim half 1859 bei der Gründungsfinanzierung des Zoos. Die Stadt Köln hält 84 % der Aktien
• 15-17 Millionen Euro Kosten hat der Zoo pro Jahr, ohne Investitionen
• 850 verschiedene Tierarten leben dort, größte Elefantenherde
• Die neuen Rinderställe sind fertig. Man hat den Eindruck, dass die Rinder die Kinder auf den Spielplätzen beobachten.
• Der Pavianfelsen hat nur noch ca. 35 Tiere von ehemals 150. Wegen der vielen Gruppen, die sich bilden, ist die Anzahl jetzt ausreichend.
• Herrn Pagels Favorit ist das Schnabeltier. Sie kommen aus Australien und werden nur in dortigen Zoos gehalten.
• Eisbären gibt es seit dem Jahr 2000 nicht mehr im Kölner Zoo.
• Elefanten leben in Zoos im „vollen“ oder „geschützten“ Kontakt. „Während beim Vollkontakt Tiere und Pfleger zusammen im Gehege sind und so direkt miteinander agieren, geschehen beim geschützten Kontakt Interaktionen wie Beschäftigungsprogramme und Untersuchungen auf Verletzungen nur durch Barrieren. Beide Haltungsformen sind von der europäischen Zoogemeinschaft EAZA als gleichwertig anerkannt“. Der Kölner Zoo ist zum Protected-Contact-Management übergegangen. Das bedeutet, dass immer ein Gitter zwischen Tier und Pfleger zu finden ist. Die Gründe dafür liegen einerseits in der Sicherheit unserer Pfleger, andererseits in der artgerechten Haltung der Tiere. Der Kontakt zum Pfleger wird auf ein Minimum reduziert. Auf der Anlage leben sie in ihrem natürlichen Sozialverband. So kann der Pfleger als Pfleger akzeptiert werden, während die Leitkuh weiterhin das Alphatier der Herde bleibt.
• Im Dachverband werden Versicherungsprobleme durch Unfälle im Zoo mit Pflegern und Besuchern oder Tierausbrüchen geregelt. Wildtiere müssen als solche behandelt werden und die Gefährlichkeit muss ständig berücksichtigt werden. Oft geben die Tiere selbst eine Distanz zum Menschen vor.
• Futtertiere werden im Zoo nicht mehr gezüchtet, sondern eingekauft
• Wilddiebe jagen leider für die asiatische Medizin freilebende Nashörner und Elefanten. Mittlerweile sind dies kriminalisierte Banden. Horn hat keine Auswirkung auf die männliche Potenz; denn wenn das stimmen würde, dann müssten alle Fingernägelkauer vor Potenz kaum laufen können. Chemisch gibt es nämlich zwischen Fingernägeln und der Hornsubstanz keinen Unterschied. Ist eine rein kulturabhängige Frage.

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